HARALD LEGNER: FESTIVE 500 #INONEGO
Mit einer imposanten Jahresleistung von über 17.000 Kilometern im Jahr 2017 ist Harald Legner einer der fleißigsten Mitglieder des Spokemag Strava-Clubs. Der “Super Berlin Express 747” von Hamburg zum Müggelsee und wieder zurück und London-Edinburgh-London sind nur zwei seiner Monster-Ritte des vergangenen Jahres. Festive 500 #inonego sollte da der krönende Abschluss sein.
"Nach mehreren gescheiterten Versuchen, die Festive 500 auch mal mit einem #inonego zu schaffen, war ich mir in diesem Fall schon vorher recht sicher, dass ich es schaffen könne", sagt Harald, doch leider hat man bei solchen Touren nicht alle Faktoren im Griff. Er startete am 30. Dezember aus dem Familienurlaub im Norden Dänemarks: “Ich war da oben mit der Familie eine Woche im Weihnachtsurlaub. Dass es von dort aus ziemlich direkt ziemlich genau 500 Kilometer [nach Hause] sind, ist natürlich rein zufällig so gekommen”. So zufällig wie sowas halt ist, bei einem passionierten Langstreckenfahrer, darf man da wohl mit einem Grinsen anfügen. Leider bekam es Harald irgendwann mit dem Endgegner eines jeden Radfahrers zu tun. Dem Mysterium des Serienplattens: “Ich hatte lange nicht so viel Pannenpech wie bei dieser Tour. Drei Ersatzschläuche und drei Flicken haben nicht gelangt, um mich die gut 500 km bis nach Hause zu bringen. Immer war das Hinterrad betroffen. Noch habe ich den Mantel nicht in Ruhe mit trockenen und sauberen Fingern untersuchen können, aber ich gehe fest davon aus, dass dort irgendein Splitter drin steckt, der sich vielleicht erst unter Druck zeigt und den Schlauch perforiert.”
Aber eine der Eigenschaften, die einen guten Radfahrer (und Menschen) ausmachen, ist, (frei nach Dendemann) den Kopf oben zu halten, wenn der Hals auch dreckig ist: “Dennoch habe ich 448 km am Stück geschafft. Und damit bin ich auch vollkommen zufrieden und glücklich. Die Tour war ansonsten nämlich ganz großartig. Überwiegend gute und ruhige Straßen, ich war gut vorbereitet und fit und hatte jede Menge Spaß.”
Der Grund für diese Optimismus liegt wohl in der Kraft der Freundschaft (und sozialer Medien): “Überragend war aber, dass mir zweimal von Freunden aus der Patsche geholfen wurde. Das Pannendrama hatte schon begonnen, ich pumpte bereits regelmässig den schleichenden Plattfuss nach, als mich morgens kurz nach 4 Uhr Kevin per Messenger anfunkte. Er wollte mir eigentlich nur einen Bäcker auf der Strecke empfehlen. Als ich ihn dann in meiner Not nach Flickzeug fragte, bot er sich sofort an, sich ins Auto zu setzen, eine halbe Stunden zu fahren und mir Ersatzschläuche zu bringen. Gegen 6 Uhr saßen wir dann im Vorraum einer Bank und wechselten gemeinsam den Schlauch. Zur Krönung gab er mir noch Berliner mit (mittlerweile war es ja bereits Silvester). Ich ‘erfreute’ mich später am Senf in einem …”
Ausgestanden war die Sache damit aber leider nicht: “Ich bin dann noch so bis 15 Kilometer nördlich von Itzehoe gekommen, dort war mal wieder ein Schlauchwechsel angesagt. Letzter Schlauch rein und gehofft, dass ich damit die letzten 60 Kilometer bis nach Hause nun hoffentlich noch schaffen würde. Tja. Weitere 4 Kilometer weiter war dann endgültig Schluß. Der Reifen verlor wieder Luft, diesmal so schnell, dass auf mit regelmässigem Nachpumpen nichts mehr ging.”
Schwarm-Intelligenz, das neue Pannentelefon: “Per Facebook dann mal schnell die Öffentlichkeit darüber informiert und keine Viertelstunde später rief mit Heiko aus Itzehoe an. Er wollte wissen, wo ich genau sei, er würde mich dann gleich mit dem Auto abholen. Und so war ich eine halbe Stunde nach dem Aus am Bahnhof in Itzehoe und kam problemlos mit dem Zug nach Hause.”
Rückblickend wurde die Odyssee dann doch als gute Erfahrung abgeheftet. Gefragt, wie er sich denn bei einer Tretzeit von über 21 Stunden in der Dunkelheit bei miesem Wetter bei Laune hielt, war die Antwort verblüffend einfach: “Bei dieser Tour gab es exakt null Motivationsprobleme. Ich hatte Lust und war gut ausgestattet (vom Ersatzmaterial mal abgesehen), so dass mir selbst der stundenlange Regen am Ende nichts ausgemacht hat. Ja, die Schuhe hätten schon dicht sein dürfen …”.
Der Jahresabschluss war also nicht in die Hose gegangen? “2017 war in vielerlei Hinsicht ein Rekordjahr bei mir und ich war mittlerweile so erfahren, dass ich mich auch nicht mehr vor einer richtig langen Nachtfahrt (gute 15 Stunden Dunkelheit) durch nur dünn besiedelte Landschaften fürchtete. 2014 bin ich nämlich deshalb am Abend noch spontan ins Hotel gefahren. (https://www.strava.com/activities/233545008) Nun hat es immer noch nicht zu einem #inonego gereicht, aber gute 700 km in einer Woche sind ja auch was. Mal schauen, was sich nächstes Jahr so ergibt.”
Wir verneigen uns beeindruckt und lassen ein paar Kudos da:
https://www.strava.com/activities/1334750611
Hier noch der Hinweis auf unseren Strava Club: Wen es nicht dort ist, ist es nicht passiert!
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